07.08.11 Bei einem Wetter, so wie ich es mir in der Nähe des Polarkreises vorstelle, komme ich heute wieder in Stockholm an. Eigentlich habe ich mir sehr viel vorgenommen, doch der viele Regen behindert meinen mitgebrachten Elan so sehr, das ich das Boot nicht mehr verlasse.
08.08.11 Mein Sohn Marc mit Freundin Sarah sind heute aus Kiel kommend auch eingetroffen. Ich freue mich, mit den beiden die Rückreise anzutreten. Jedoch haben wir heute noch Zeit genug, um uns in dieser sehr schönen Stadt weiter umzusehen. Den ganzen Nachmittag besichtigen wir die Stadt, machen einige Hafenrundfahrten und treffen uns am Abend in Gamla Stan auf dem Stortorget Platz zu einem gemütlichen Abendessen.
09.08.11 Da Marc und Sarah mit einem Kreuzfahrtschiff vor zehn Tagen schon einmal hier waren, aber nur sechs Stunden Zeit hatten, um die Stadt zu besichtigen, was natürlich viel zu wenig ist, haben wir den heutigen Tag noch für sie reserviert. Ich kümmere mich derweil ums Schiff, damit wir morgen starten können.
10.08.11 STOCKHOLM ‐ TROSA SL 2 ‐ sm 5
Wir sind bei der Ausfahrt von Stockholm wieder von der wunderschönen Umgebung fasziniert. Dieses Spiel der Natur zwischen Wasser, Felsen und Wälder saugen wir förmlich in uns auf. Unseren ersten Rückreisetag könnte man als sehr abwechslungsreich bezeichnen. Bis Mittag haben wir noch schöne Sonne.
Über den Södertälje‐Sund Kanal erreichen wir aber dann, in strömendem Regen, die Schleuse Södertälje. Soviel Wasser auf einmal haben wir noch nie gesehen. Es ist ein Hammer. Zuerst müssen wir lange auf die Schleuseneinfahrt warten, und als wir dann endlich drin sind, beginnt unser Unheil. Wir wundern uns, warum wir schon eine Stunde in der Schleuse stehen müssen, und nichts tut sich. Als dann immer mehr Boote kommen und die JUNO auch noch dazu kommt, erfahren wir vom Schleusenwärter, dass die Strassenbrücke nicht geöffnet werden kann.
Warum aber, erfahren wir etwas später von zwei hilflos herumlaufenden Kanalangestellten. Die Brücke hat unter der Straße einen so genannten Bunker, worin beim Öffnen der schwere Betonklotz, der als Kontergewicht fungiert, einfährt. Da durch die riesigen Wassermassen dieser Bunker vollgelaufen ist, vermutlich ist der Abfluss verstopft, kann der Betonklotz dort nicht mehr versenkt werden. Es dauert noch mal über eine Stunde, bis die Kanalangestellten es aufgeben. Als wir uns schon auf die Übernachtung eingestellt haben, sehen wir vor der Schleuse ein großes Boot, das ganz langsam rückwärts zur Brücke kommt.
Zuerst können wir uns keinen Reim darauf machen, aber dann sehen wir, wie lange und dicke Schläuche zum Abpumpen der Bunkerkammer verlegt werden. Eigentlich will ich , wegen der Verspätung, in Södertälje übernachten. Habe aber die Wartezeit genutzt, um mit dem Kapitän der JUNO einen wenig Small Talk zu halte, und dabei erfahren, dass er heute doch noch an Trosa vorbei fährt. Das ist natürlich für uns wie ein Geschenk. Denn nun können wir der JUNO durch die Stockholmer Schären folgen, und sie wird uns auf wundersame Weise bis nach Trosa führen. Und tatsächlich, trotz dieser langen Unterbrechung und mehreren Schärenengpässen, laufen wir um 19.00 Uhr ganz entspannt im YH Trosa ein. So wird dieser Tag noch zum Erfolg.