Der Steg des Rheinauhafens ist am Wochenende um den 08. und 09. Februar für diese Jahreszeit ungewöhnlich betriebsam. Material wird bewegt, man packt an. Hier werden Planen von Unterkonstruktionen weggenommen, dort werden Deckshäuser sorgfältig eingepackt. Auffällig sind mehr und dickere Festmacher als sonst. Große Schiffe legen Landleinen, und bringen dicke Schäkel ein.
Es geht hier diesmal nicht um eine große Grillparty; Sturmtief „Sabine“ ist angekündigt und soll in der kommenden Nacht Böen in Orkanstärke gegen die Rümpfe wehen.
Am Sonntagnachmittag legt der Wind spürbar zu und während aus den Niederlanden und Belgien die ersten Schadensmeldungen im Radio erwähnt werden, meldet im Hafen die „Friederike“ um 19:01 Uhr als erste: „Sturmwache besetzt“. Viele andere folgen und wer nicht im Hafen ist wünscht Glück und gutes Gelingen. So breitet sich eine Stimmung aus, die nur wenig sorgenvoll aber dafür durch tolle Einsatzbereitschaft geprägt ist.
In der Nacht wird es ruppig. Während anderswo Bäume stürzen und Lastwagen umkippen, keine Fernbahn mehr fährt und alle besser zuhause bleiben sollen huschen in der Nacht die Lichtkegel der Taschenlampen über unseren Steg. Bei einem eigenen Rundgang habe ich vier weitere Anlieger getroffen. Hier werden Festmacher geprüft, die richtige Position von Fendern kontrolliert und Planen zurechtgezogen – die Lage ist im Griff!
Auch wenn sich die Nacht an Bord zeitweise so anfühlt wie ein Stehplatz im Bus im stop – and – go mit einem besonders ruppigen Fahrer passiert glücklicherweise wenig.
Teilweise verwehte Planen, angescheuerte Festmacher, aufgegangene Nähte an Verdecken, treibendes Holz und ein verlorener Rettungsring – so eine erste Bilanz.
Und: Der Morgen nach der Sturmnacht versöhnt mit Domblick und doppeltem Regenbogen vor Gewitterkulisse.
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Super Beitrag. Sehr gute die Lage und Stimmung im Hafen wieder gegeben. Klasse. Tolles Regenbogenfoto. Und noch einmal vielen Dank an alle, die Nachtwache gehalten haben. Ihr seid super. Gaby